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Einmal Neuseeland und zurück

Sophia Meyer ist eine schlagfertige und weltoffene Bayerin, die nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt eine Weiterbildung zur staatlich geprüften Technikerin für Landbau absolviert. Schon während ihrer dualen Berufsausbildung als Fachkraft Agrarservice wusste sie sich als einzige Frau unter rund 50 Männern an der Berufsschule zu behaupten. Für sie stand immer fest, dass sie diese berufliche Richtung einschlagen möchte. Schließlich wuchs sie in diesem Umfeld auf: Ihre Familie führt ein Lohnunternehmen, das als Dienstleister unterschiedliche Arbeiten in der Landwirtschaft und für kommunale Auftraggeber übernimmt. Für Sophia Meyer war es daher schon früh normal, im elterlichen Betrieb auszuhelfen. Ihr Talent spiegelte sich anschließend in der Ausbildung wider: Beim Berufswettbewerb der Fachkräfte für Agrarservice wurde sie im Jahr 2018 als Drittbeste in ganz Deutschland ausgezeichnet. Langfristig kann sich die ausgebildete Fachkraft Agrarservice vorstellen, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Alternativ könnte sie mit dem Titel als Technikerin den Weg als Fachlehrerin oder Beraterin in der freien Wirtschaft einschlagen. Eins steht fest: Auf dem Fundament ihrer dualen Ausbildung stehen ihr viele spannende Türen offen.

Was macht eine Fachkraft Agrarservice?

Der duale Ausbildungsberuf Fachkraft Agrarservice existiert erst seit 2005 in Deutschland. Er richtet sich insbesondere an Personen, die als Fachkräfte bei Lohnunternehmen tätig sein möchten, und an Landwirte ohne Vieh. Im Fokus des Berufs steht die Landtechnik, dementsprechend die Wartung und Reparatur von landwirtschaftlichen Maschinen, genauso wie der Ackerbau. Dazu zählen Tätigkeiten wie Mähdrescherfahren, Säen, Pflügen und Düngen, in denen Sophia Meyer auch schon viele Vorkenntnisse mit in ihre duale Ausbildung brachte. Für die junge Frau machen die abwechslungsreichen Aufgaben den besonderen Reiz ihres Berufs aus: Sie übt nie länger als sechs Wochen am Stück die gleiche Tätigkeit aus und macht stattdessen immer wieder etwas anderes. Ihre Faszination für diesen Beruf beruht vor allem auf der Sinnhaftigkeit der Arbeit. Der Agrarservice ist von grundlegender Bedeutung für die Nahrungsversorgung der gesamten Bevölkerung. Die Tätigkeiten sind anspruchsvoll und Sophia Meyer setzt sich in dem Zusammenhang kontinuierlich mit verschiedenen Maschinen und Pflanzen auseinander. Gleichzeitig bereitet es ihr Freude, am Ende des Tages das Ergebnis ihrer Arbeit betrachten zu können.

Praxiserfahrungen in zwei unterschiedlichen Betrieben

Viele Fachkräfte für Agrarservice kennen sich bereits in der Landwirtschaft aus, bevor sie die Ausbildung beginnen. Aber wer wie Sophia Meyer einem Lohnunternehmen entstammt, darf die Ausbildung nicht einfach im Heimatbetrieb absolvieren, sondern soll seinen Horizont in anderen Betrieben erweitern. Zudem verbrachte sie das erste Jahr ihrer Ausbildung komplett an einer Schule. Denn im Gegensatz zu einigen anderen Bundesländern ist es bei der dualen Berufsausbildung zur Fachkraft Agrarservice in Bayern Pflicht, dass die Auszubildenden zuerst das Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft absolvieren. Oftmals suchen die jungen Menschen erst während des ersten Jahres nach geeigneten Betrieben für die Praxis.

Sophia Meyer war es wichtig, verschiedene Seiten des Berufs kennenzulernen. Daher entschied sie sich bewusst für zwei unterschiedliche Lehrbetriebe. Die junge Frau verbrachte ihr zweites Lehrjahr in einem rund 140 Kilometer entfernten Lohnunternehmen, in dem sie vor allem in der Werkstatt ausgebildet wurde. Danach wechselte sie in einen noch weiter entfernten Familienbetrieb, der auf Ackerbau spezialisiert war. Während der Praxisphase wohnte die Auszubildende direkt bei den geschäftsführenden Familien und erhielt so einen Rundumeinblick in den Alltag unterschiedlicher Lohnunternehmen. Für die Berufsschule hingegen konnte Sophia Meyer ihren Heimvorteil nutzen: Da der in Blöcken gebündelte Unterricht vornehmlich im Winter während der Erntepausen stattfand, konnte sie in der Zeit zu ihrer Familie nach Hause pendeln.

Nach der Ausbildung für ein Jahr nach Neuseeland

Trotz ihrer Heimatverbundenheit träumte die Bayerin lange davon, für einige Zeit ins Ausland zu gehen. Mit einem Jahr Vorlauf plante sie ihren Aufenthalt in einem Familienbetrieb in Neuseeland. Dort schloss sie nicht nur schnell ihre Gastfamilie ins Herz, sondern auch das entspannte Lebensgefühl. Sophia Meyers Kollegen im neuseeländischen Betrieb zeigten sich gelassener bei der Arbeit, als sie es aus Deutschland gewohnt war – gleichzeitig fielen der jungen Frau aber auch große Unterschiede auf zwischen den landwirtschaftlichen Systemen in ihrem Gastland und in der Heimat, insbesondere im Hinblick auf ökologische Vorschriften und den Standards der Maschinen. Sie genoss den Aufenthalt jedenfalls in vollen Zügen und kehrte mit dem Wunsch zurück, in der Zukunft noch einmal im Ausland zu leben und zu arbeiten. Nach abgeschlossener Ausbildung mehrere Monate im Ausland einzuschieben sei ihrer Meinung nach schon fast üblich: Etwa 20 Prozent ihres Jahrgangs ergriff die Chance über den Tellerrand zu blicken, um beispielsweise einmal die Riesenfelder und großen Maschinen kennenzulernen, die in Australien und Kanada zum Einsatz kommen.

Welche Voraussetzungen sollten Interessierte für die duale Ausbildung im Agrarservice erfüllen?

Sophia Meyer empfiehlt – abgesehen natürlich von Spaß an praktischer Arbeit – ein gesundes Maß an Disziplin und Ehrgeiz in der Ausbildung. Mit viel Fleiß bekommen auch Auszubildende schon anspruchsvollere Aufgaben im Betrieb zugewiesen. Sie betont zudem die Wichtigkeit von Eigeninitiative und wie wichtig es sei, mitzudenken: Macht es Sinn, was ich gerade tue? Oder gibt es einen besseren Ansatz? Mit diesen Voraussetzungen ist nicht nur die duale Ausbildung gut zu schaffen, sondern am Ende des Tages auch ein tolles Ergebnis zu sehen. Die junge Frau möchte der Gesellschaft zeigen, wie wichtig die regionale und nachhaltige Landwirtschaft ist und setzt sich daher für die agrarwirtschaftlichen Berufe ein.

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